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Jahreshauptversammlung 2017

Eine Abendführung im Steigerwaldstadion eröffnete am Mittwoch, dem 30. November 2016, die Jahreshauptversammlung. Christian Fothe, Prokurist der Arena GmbH Erfurt gab damit quasi seinen Einstand als neues Vereinsmitglied, auch wenn das Objekt „erst zu 95 Prozent fertig ist“, wie er sagte. Dass die Klimaanlage beispielsweise noch nicht funktioniert, brachte auch die Vereinsgruppe ins Schwitzen. Schließlich sind die Wege durchs Haus lang und verwinkelt. Es ging in den Keller, in weiss geflieste, aber noch leere Küchenräume. Hinaus in die Arena. Bis in die Rot-Weiß-Mannschaftskabine, wo derzeit noch die Plätze von zwei erkrankten Stammspielern fehlen. Schlicht vergessen wurden. Die Gäste-Kabine ist neutral in grau-weiß gehalten. Wie lange sie dem Fan-Temperament standhalten wird, ist beim Treffen mit Rostock in 14 Tagen zu testen. Ein wichtiger Aspekt sei auch die Sicherheitstechnik. „Die Kameras können selbst WhatsApp mitlesen“, hieß es durchaus nicht im Scherz.Beeindruckend sind die vielfachen gläsernen Aus- und Einblicke von fast allen Stellen der Arena. Wie beispielsweise auch von der in ersten Etage, wo gegenüber dem Tagungsraum in den Logen Clubatmosphäre vorherrscht. Gediegen und nicht zum Schnäppchenpreise. Wer kann was mieten, war hier eine der interessierten Fragen auf dem Rundgang.

Doch die Teilnehmer aus der Touristikbranche Erfurts, zumeist Veranstaltungsprofis, hatten auch kritische Nachfragen. Wenn der Park-Saal bis maximal 1400 Personen fassen könne, warum sind dann nur Flächen für die Garderobe von 700 Leuten vorgehalten? Da seien Engstellen vorprogrammiert. Christian Fothe verweist auf die Mehrfachnutzung der meisten Räume. „Warten wir die Praxis ab“, hieß es von den Zuhörern, die sich jedoch einig waren, dass die Möglichkeiten der Multifunktionsarena für Veranstaltungen und größere Kongresse eine Bedarfslücke in Erfurt schließen könnte. Die Hoteliers in der Runde werden dazu den Zimmerbedarf anbieten. Der öffentliche Nahverkehr den Anschluss, denn es gibt im direkten Umfeld nur 250 Parkplätze, dafür Richtung Stadtbahn einen sehr schönen Park…. Der Spaziergang dauert allerdings seine Zeit.

Zeitlich ziemlich straff lief die nach der Führung sich anschließende Vorstandswahl ab, als Wahlleiter fungierte Tobias Friedrich von Getränke-Waldhoff. Karl-Heinz-Kindervater ging rückblickend noch mal auf die grundsätzlichen Vereinsziele ein, untersetzte diese mit Beispielen aus der Arbeit der vergangenen Legislaturperiode. Carsten Fromm, Kurator des Augustinerklosters, unterstützte dies per Powerpoint-Präsentation. Geschäftsführerin Angela Weisheit legte die Finanzdaten dazu dar. Fred Josephs stellte das Reformationsprojekt – einen Kinderstadtführer „auf kleinen Füßen“- mit einem Luther-Malbuch vor. Ein finanzielles Mischprojekt aus Förderung und Stiftungsgeldern für den Stadtführern, das deshalb nicht gewinnbringend verkauft werden darf. Anders beim Malbuch, wo der Tourismusverein in Vorkasse geht, aber auf einen zurück fließenden Verkaufserlös setzt. Die Vereinsmitglieder werden den Vertrieb in ihren Häusern unterstützen.

Finanziell steht der Verein solide da, wenngleich es beispielsweise Turbulenzen um die Steuerlast als bisheriger Mitgesellschafter an der Tourismus und Marketing GmbH gab, obwohl man am Gewinn nicht beteiligt sei. Deshalb stehe nun der Verkauf der Gesellschafteranteile an die Stadt an. An der Mitarbeit – im Aufsichtsrat – ändere aber das auch künftig nichts, so der alte und neu wiedergewählte Vereinsvorsitzende Karl-Heinz Kindervater. Ihm dankte man für bereits 20 Jahre ehrenamtlichen, „beharrlichen und vorausschauenden Einsatz für Erfurts Tourismus“.

Auch Angela Weisheit erhielt als Geschäftsführerin erneut einstimmig das Vertrauen. Sie wirke in ihrem Amt voller Energie, mit Charme und Fleiß.

Weiterhin gehören dem neuen Vorstand an: Lars Schütze, Mirjiam Berg, Stephan Götze.
Dem neuen Vorstand obliegen weitere vier Jahre, doch 2020 stände dann ein grundlegender Generationswechsel an, so Kindervater. Besonders liege ihm am Herzen, dass die Vereinsmitglieder über ihre eigenen Interessen hinaus auch die gemeinsamen in der Stadt sehen.

 

Eindrücke der Jahreshauptversammlung 2017